Das Komplexe am Komplexen Regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) sind die verschiedensten Schmerzarten, Erscheinungsformen sowie Veränderungen im Rahmen dieser Erkrankung. Was man früher nach seinem Entdecker als sogenannten Morbus Sudeck benannte, unterteilt man deshalb heute in Typ I (ohne Nervenverletzung) und Typ II (mit Nervenverletzung) des CRPS.
Typ I: Ursachen und Beschwerden ohne Nervenverletzung
Typ I tritt vor allem nach Operationen oder Unfällen ohne eine zusätzliche Nervenverletzung auf. Die häufigste Ursache sind Verletzungen im Hand- oder Armbereich. Nach einer Verletzung, oft auch nur einer Bagatelle, kommt es bei Typ I zu einer Rötung, meist lang anhaltender und übermäßiger Schwellung, „komischen“ teilweise brennenden, nadelstichartigen, elektrisierenden Schmerzen und (vor allem) Bewegungseinschränkungen weit über die verletzte Region hinaus. Meist sind die Schmerzen stärker als jene bei einem „normalen“ Knochenbruch und treten gemeinsam mit Missempfindungen auf. Der Schmerz selbst ist brennend und äußerst unangenehm, übliche Schmerzmittel helfen kaum. Schmerzverursachend sind oft nach so einem Knochenbruch Nervenengstellen, die schnellstmöglich beseitigt werden sollen, damit eine normale Wundheilung eintreten kann. Solange diese Engstellen nicht behoben sind, bleibt diese Erkrankung bestehen, was zu dauerhafter Bewegungseinschränkung, Muskelschwund und Gelenkversteifung führen kann.
Wie bei allen Nervenerkrankungen gilt auch hier:
Eine frühzeitige Diagnose und eine rechtzeitige Therapie sind wichtig, denn von ihnen hängen Dauer und Ergebnis des Heilungsverlaufs ab!
Daher müssen solche Engstellen gezielt ausgeschlossen oder eben operativ beseitigt werden. Auch medikamentös kann man in Bezug auf Nervenschmerz bei richtiger Behandlung meist gute Erfolge erzielen.
Typ II: Ursachen und Beschwerden mit Nervenverletzung
Früher als Kausalgie bekannt, kommt es bei Typ II des CRPS ebenso zu ausgeprägten Schmerzen, allerdings gemeinsam mit einer Nervenverletzung schon beim Unfall. Die Symptome sind dieselben: Missempfindungen, Schmerzen, Bewegungseinschränkung, Gelenksversteifung, Muskelschwund und Wundheilungsstörungen. Auch hier sollte durch eine rechtzeitige Behandlung der Nervenverletzung oder Operation des verletzten Nervs eine deutliche Besserung bzw. Schmerzfreiheit erzielt werden.
Der Eingriff
Eine ausführliche neurologische Untersuchung durch einen erfahrenen Neurologen mit entsprechenden Unfällen ist beim Komplexen Regionalen Schmerzsyndrom unbedingt notwendig.
Vor dem Eingriff erfolgt bei Bedarf ein radiologischer sowie in jedem Fall ein neurologischer Befund und evtl. eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit, durch die der betroffene Nerv bzw. die Engstelle lokalisiert und identifiziert wird. Anschließend wird der Befund besprochen. Später kann der Nerv in einer kleinen Operation freilegt und, wenn notwendig, verlagert werden, sodass er keine weiteren Beschwerden bereitet und der Heilungsprozess beginnen kann.
Achtung:
Bei anhaltendem Entzündungsprozess kann es zu bleibender Bewegungseinschränkung und auch Muskelschwund, Hautveränderungen, Verlust des Hautgefühls, Gelenksversteifung und anhaltender Schmerzstörung kommen.
Tel: (+43) 01.236.1336