Der Nervus tibialis kann im Bereich der Kniekehle und auch etwas unterhalb davon an der körpernahen Rückseite des Unterschenkels in der Tiefe durch eine harte Bindegewebsbrücke unterhalb des Musculus Soleus eingeengt werden.
Die Beschwerden
Eingeschlafene Zehen und ein Taubheitsgefühl an der Rückseite des Unterschenkels, ein prickelndes oder kribbelndes Gefühl in den Zehen genauso wie ein brennender Schmerz in der Fußsohle oder im Fußgewölbe sind Anzeichen für einen eingeengten Nerv. Im fortgeschrittenen Stadium können sich die Zehen in Krallenstellung einziehen und die Muskelkraft nachlassen. Sogar Lähmungen der Fuß- und Zehensenker können auftreten. Häufig verstärkt längeres Stehen oder Gehen die Beschwerden, die einem nachts auch noch den Schlaf rauben, denn dann setzt der oft ausgesprochen unangenehme brennende Nervenschmerz ein.
Die Ursachen
Verantwortlich dafür sind häufig Baker-Zysten, manchmal auch abgelaufene Verletzungen wie Muskelfaserrisse. Baker-Zysten gelten als Folge von Gelenksschäden im Knie. Sie äußeren sich als zystische Ausstülpung der hinteren Gelenkskapsel.
Der Eingriff
Die Diagnose wird klinisch gestellt. Zusätzlich sollte eine Magnet-Resonanz-Tomographie des betroffenen Kniegelenkes gemacht werden. Werden Baker-Zysten in der Kniekehle festgestellt, erfolgt die Behandlung durch einen Kniespezialisten. Im Falle einer Einengung des Nervus tibialis unter dem Musculus Soleus, wird der Nerv operativ freigelegt und gelöst, da konservative Maßnahmen selten zum Erfolg führen.
Die Denervation wird vorab durch ein Betäubungsmittel simuliert – das zeigt auch gleichzeitig den Erfolg für den späteren Eingriff und lässt eine genaue Lokalisation zu. Verläuft dieses Verfahren positiv, erfolgt der Eingriff, bei dem der schmerzleitende Nerv aufgesucht, durchtrennt und so verlegt wird, dass er weder nachwachsen noch wuchern kann. Danach stellt sich meist eine vollkommene Schmerzfreiheit ein.
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