Die Beschwerden
Die Patienten plagen brennende, manchmal auch nadelstichartige Schmerzen und Missempfindungen an der vorderen Oberschenkelaußenseite. Diese treten vor allem bei längerem Stehen oder beim flachen Liegen auf dem Rücken auf. Dann wird die Haut so überempfindlich, dass selbst das Tragen von Kleidung kaum auszuhalten ist. Die Schmerzen können vermehrt in der Nacht auftreten (Meralgia Paraesthetica Nocturna), wenn das Bein komplett gestreckt ist. Zusätzlich kann es zu einem Verlust des Gefühls oder Missempfindungen wie Ameisenlaufen lokal am äußeren Oberschenkel kommen.
Selten können verminderter Haarwuchs und eine Verdünnung der Haut als Folgeerscheinungen auftreten. Oft verschlechtert sich die Sensibilität zunehmend, bleibt schließlich dauerhaft gestört – in Kombination mit unangenehmen Missempfindungen.
Typisch für Meraglia Paraesthetica ist, dass sich die Missempfindungen bei Hüftbeugung bessern. Überstreckt man aber das Hüftgelenk und beugt gleichzeitig das Knie zur Seite, verschlimmert das die Beschwerden. Bei zwei Drittel der Patienten befindet sich der Schmerz im Bereich der Darmbeinschaufel am unteren Leistenrand. Wichtig ist, dass keine motorische Beeinträchtigung oder Muskelausfall eintritt. Das unterscheidet die Meralgie von anderen Nervenerkrankungen lokal.
Was hilft:
Enge Kleidung vermeiden.
Ein Polster unter dem Bein (vor allem nachts).
Die Injektion eines örtlichen Betäubungsmittels im Bereich der Darmbeinschaufel.
Die Ursachen
Die Krankheit ist häufiger bei Männern und übergewichtigen Patienten, besonders bei Zuckerkranken, anzutreffen. Eine weitere Ursache für Meraglia Paraesthetica ist zu enge Kleidung, weshalb sie auch „Krankheit der zu engen Jeans“ genannt wird. Der betroffene Nerv läuft unterhalb des Leistenbandes und kann dadurch eingeengt werden.
Der Eingriff
Eine frühzeitige Therapie ist immer sinnvoll: Je länger eine Nervenschädigung anhält, desto schwieriger und langwieriger wird der Heilungsprozess. Darum sollte man bereits bei leichten Beschwerden den Arzt aufsuchen und die Ursache klären lassen.
Bei andauernden Schmerzen kann eine operative Freilegung mit anschließender Nervenlösung Abhilfe schaffen. Etwa 80 % der Patienten werden dadurch schmerzfrei.
Der Eingriff wird vorab durch ein Betäubungsmittel simuliert – das gleichzeitig den Erfolg der OP zeigt und eine genaue Lokalisation des aufzusuchenden Nervs zulässt. Verläuft dieses Verfahren positiv, erfolgt der Eingriff, bei dem der schmerzleitende Nerv aufgesucht und freigelegt wird. Danach stellt sich meist Schmerzfreiheit ein.
Tel: (+43) 01.236.1336