Der Nervus saphenus tritt im unteren Drittel des Oberschenkels an der Innenseite von der tiefen Muskulatur in das Unterhautgewebe ein. In diesem Bereich, wo er die Muskelhülle (Faszie) durchtritt, kann es zu Engpasssyndromen kommen. Der Nerv teilt sich dann in zwei Äste auf: Einer zweigt zum Knie ab (Ramus infrapatellaris), der andere, sein Hauptast, zieht sich entlang des Schienbeines zum Sprunggelenk.
Die Beschwerden
Patienten klagen über Schmerzen an der Oberschenkelinnenseite sowie brennende oder elektrisierende Empfindungen, die in den Bereich des Knies ober auch in den Unterschenkel ausstrahlen. Die Schmerzen verstärken sich beim Stehen oder Gehen. Manchmal können auch nur Knieschmerzen auftreten, die häufig als Kniegelenksprobleme fehlinterpretiert werden. Motorische Störungen bestehen aber keine. Wichtig ist eine genaue neurologische Diagnostik, um Wirbelsäulenprobleme auszuschließen, denn in diesem Fall kann eine Denervation nicht durchgeführt werden. Dann sollte Physiotherapie werden oder eine Kontrolle bei einem Neurochirurgen erfolgen.
Die Ursachen
Auslöser sind meist Verletzungsfolgen – oft nur ein Bluterguss. Weitere Ursachen können Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sein. Vor allem nach Kniegelenksoperationen (Kreuzbandersatz) können Neurome des Ramus infrapatellaris entstehen.
Der Eingriff
Erst wird ein neurologischer Befund erstellt, bei dem der betroffene Nerv lokalisiert und identifiziert wird. Anschließend erfolgt der entscheidende Test: Mit einem örtlichen Betäubungsmittel wird der Nerv blockiert und der Eingriff simuliert. So kann der Erfolg des Eingriffs bereits vorab getestet und die Diagnose bestätigt werden.
Anschließend kann der Nerv in einer kleinen Operation freigelegt und verlagert werden, sodass er keine weiteren Beschwerden bereitet.
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